💚 Den Sommerurlaub in Norddeich an der ostfriesischen Nordseeküste nutzen viele Urlaubsgäste für ausgedehnte Radwandertouren entlang der flachen Küstenregion Ostfrieslands.
Flaches Land, weite Sicht, Wind, Sonne, Schafe, Kühe und Ackerland wohin das Auge reicht- hier dominiert die Marschlandschaft.
An der Nordseeküste der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks gibt es das größte Marschgebiet weltweit.
Grund genug sich etwas eingehender mit dieser Landschaftsform zu beschäftigen. Ausgangspunkt aller Marschregionen ist das Watt, der Teil des Meeresbodens zwischen vorgelagerten Inseln und norddeutschem Festland, der gezeitenabhängig überflutet bzw. trockengelegt wird. Über den Teilen des Watts, die nur flach überspült werden, lagert sich mit der Zeit feinstes Material ab, das als Schlick bezeichnet wird. Mit der Zeit wird es vom mittleren Thiedehochwasser nicht mehr erreicht, salzliebende Pflanzen siedeln sich an. Über Jahrhunderte kommt es zu einer allmählichen Verlandung dieses Landstrichs.
Marschgebiete sind also generell flache Landstriche ohne Erhebungen die sich zwischen den Salzwiesen, die sich dem Watt anschließen, und der Geest befinden. Sie werden intensiv landwirtschaftlich als Acker - oder Weideland genutzt. Das Land ist durch die über Jahrhunderte hinterlassenen Schlickablagerungen äußerst fruchtbar. Marschen liegen etwa auf Höhe des Meeresspiegels und werden vielfach durch Eindeichung vor Hochwasserüberflutung gesichert.
Das Marschland wird durch ein Entwässerungssystem aus Gräben trocken gehalten. Würde dies nicht geschehen, würde sich aus der Marsch ein Moorgebiet entwickeln. Das Marschland, das sich vor dem Deich befindet bezeichnet man als Polder oder Groden.